Jakobsweg Tag 0 – von Bilbao nach Castro

Jakobsweg Tag 0, ja das ist immer noch richtig. Der vorherige Artikel der Serie beschreibt nur den Weg bis zum Flughafen. Aber jetzt wird es richtig ernst ;-)

2 Tage vor der Abreise wurde mir mal wieder mulmig im Bauch daher studierte ich Bilbao auf Google Maps, das ging so weit das ich in Bilbao wusste wo ich hin muss sobald ich einen Kirchturm identifizieren kann. Das Ziel heute noch unbekannt beschloss ich erstmal Bilbao an zu sehen, also auf Richtung Guggenheim Museum, dieses hab ich mir nur von außen angesehen, 16Euro für den Eintritt war nicht billig und im Internet stand das man es sich eigentlich schenken kann, so handhabte ich das dann auch ;)
Das Gelände um das Museum und die Architektur dessen ist schon sehr schön. Immer am Fluss entlang Richtung Osten muss ich auf der Nordseite des Flusses auf den Plaza de Arriaga stoßen wo das gleichnamige Theater steht. Ein paar hundert Meter weiter Richtung Nordost ist die Catedral de Santiago, hier tummelten sich allerhand Touristen und Eisdielen, da ich Hunger

hatte aber meinem Spanisch und mir noch nicht zutraute was zu essen zu bestellen hab ich mir erstmal ein Eis gekauft, Eis hat ja viele Kalorien! Das reichte vorerst auch ;)
Langsam schlenderte ich zurück Richtung Guggenheim Museum, das war meine Richtung, in die musste ich so oder so. Es war ein herrlicher Tag, die Sonne knallte runter und ich lief noch immer etwas neben der Spur durch die Stadt. Ich sah auch schon die ersten Pilger, einer lag halb nackt auf einem Grünstreifen neben Dem Rio im Schatten, schüchtern wie ich zu der Zeit noch war bin ich so vorbei gelaufen als hätte ich niemanden gesehen ;-)

Wieder am Guggenheim-Museum vorbei suchte ich den Weg Richtung Athletic Bilbao Stadion, nicht weit vom Stadion entfernt musste der Busbahnhof sein, Estación de Autobusse, so heißt das hier richtig. Am Busbahnhof vorbei weiter Richtung Süden geht es dann ein wenig verzwickt Richtung Jugendherberge und Richtung einer alten Schule, beide fungierten unter andrem auch als Pilgerherbergen und man konnte es sich aussuchen wo man hin will. Ich war unschlüssig da Katja sagte das der Weg aus Bilbao raus nicht unbedingt ein der Glanzstück des Jakobswegs ist, die Überlegung war hier einfach in den Bus zu steigen und die 20 Minuten nach Castro zu fahren. Ich schaute mich am Busbahnhof genauer um, sehr viele Leute und alles sehr undurchschaubar. Viele verschiedene Busfahrgesellschaften und die Pläne helfen auch nicht wirklich weiter wenn man sie nicht lesen kann. Dann sah ich einen Info Stand, hin da und mal fragen, zumindest versuchen. Die gute Frau verstand kein Wort, ich wollte schon aufgeben da viel mir ein das ich Ihr einfach das Fahrziel in meinem Buch zeige, da steht es geschrieben und sie kann es einfach ablesen. Das klappte auch. Die Nummer des Abfahrtsterminals stimmte aber nicht, da ich nun aber raus hatte wies geht zeigte so ziemlich jedem Busfahrer das Buch und irgendwann nickte einer, da stieg ich dann ein. Die Fahrt kostet 1,20 Euro, teilweise mehr als ein Bier!

Der Bus hatte WLAN und freien Internet Zugang. Das hab ich auch gleich ausprobiert und der Internet Zugang funktionierte tadellos, kurz meinen Facebook Status aktualisiert und ein paar Bilder geschossen, die hab ich aber nicht hochgeladen da man die Scheiben des Busses sah und die Zuhause mussten ja nicht wissen das ich gleich am ersten Tag schon ein Stückchen mit dem Bus unterwegs bin ;-) Im Bus versuchte ich herauszufinden wo ich eigentlich aussteigen muss, Bilbao hatte ich per Google Maps studiert aber das war’s  auch schon. Nach dem Buch konnte ich nicht gehen da der Bus sicher nicht auf der Fußroute des Camino del Norte fuhr, so versuchte ich den Busfahrer zu fragen, der fragte noch eine andere Frau die in der Nähe saß und die versuchte dann mit mir zu kommunizieren. Ich erklärte ihr wo ich hinwill, das verstand sie aber nicht – jetzt weiß ich das ich das damals alles zu hektisch gemacht hab. Sie erzählte was von Ostende, ich denk so, nein! ich will nicht nach Brüssel, in Spanien bin ich schon richtig ;-)  Die nette Dame nickte mir zwei dreimal vertrauensvoll zu, quasi „mach dir keinen Kopf, ich bring dich da hin“. Ich und mir keinen Kopf machen, das konnte (kannte) ich (zu diesem Zeitpunkt) noch nicht. Aber hilft ja nix. Irgendwann packte sie mich am Arm und wir stiegen aus, sie ging 20 Meter mit mir, deutet auf ein Haus und sagte „Alberge“  – das Wort kenn ich, das hab ich schonmal gelesen, ich glaub sie meint Pilgerherberge! Die Frau verabschiedete sich nett und ging. Die gute Frau ist quasi in den Failsafe Modus gegangen und ignorierte alles was ich gesagt habe, sie hat mich richtigerweise als Pilger eingestuft und mich dahin gebracht wo alle Pilger sind, zur Herberge, hier sah ich dann auch das Spanische Ostende mit eigenen Augen ;)

Ostende in Spanien

Da wir schon wieder bei 800 Wörtern sind und der Tag noch einiges mit sich brachte gibt’s hier einen Split. Bald geht’s weiter!

 

 

 

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